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1. Abriß der Geschichte des Altertums - S. II

1882 - Braunschweig : Vieweg
Abri der allgemeinen Geschichti ttt zusammenhangender Darstellung auf geographischer Grundlage. Ein Leitfaden fr Hhere Lehrctnstcrtten von Dr. W. Assmann, Professor. Sie Erde ist das Erziehungshaus der Menschheit." C. Ritter. Erste Abteilung: Geschichte des Altertums. Braunschweig, Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn. 1 8 8 2.

2. Abriß der Geschichte des Altertums - S. III

1882 - Braunschweig : Vieweg
Abri der Geschichte des Altertums in zusammenhangender Darstellung auf geographischer Grundlage. Ein Leitfaexx fr Kymncrsien zur ersten Einfhrung in die Quellen ^ von fr Dr. Ernst Meyer. Intema&g^bs.schilfcychmsthut I L.. Bfaunsghwiitll --I ; '/ Hot k -- Braunschweig, Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn. 1 8 8 2. Iv * -Mf - 32*T

3. Abriß der Geschichte des Altertums - S. VI

1882 - Braunschweig : Vieweg
vi Vorwort. es thun, wenn anders der Geschichtsunterricht ihn wahrhaft befriedigen, wenn anders auch der Geschichtsunterricht dem allgemeinen Zwecke alles Unterrichtens dienen und nicht blo mit der Anhufung einer Masse ueren Wissens sich begngen soll. Diese Forderung tritt ja nun durchaus nicht mit dem Anspruch auf, neu zu sein. Peter hat sie bereits vor einem Menschenalter praktisch durch-gefhrt und wer wissen will, mit welchem Erfolg, der braucht nur die alten Pfortenser zu fragen. Aber wir anderen sind eben nicht Peter, und vor allem fehlt uns die Schulpforta mit ihren wchentlichen Studientagen. Ich glaube, es herrscht der die Mglichkeit, oder vielmehr Unmglichkeit, mit Gymnasiasten die griechische wie rmische Geschichte nach Peters Weise durchzuarbeiten, keine Meinungsverschiedenheit mehr. Auch David Mllers ausgezeichneter Abri ist nicht fr Gymnasiasten, sondern fr Studenten verfat: seine Quellen- und Literaturnachweise sind so reichhaltig, da ein Schler sehr bald die Arbeit einstellen mu' In bewuter Abweichung von der durch Peter wie D. Mller erstrebten Vollstndigkeit will sich der vorliegende Abri darauf beschrnken, den Schler nur in die Haupt-quellen einzufhren, fo weit, als es bei der ohnehin genug in An-fpruch genommenen Zeit unserer oberen Gymnasialschler eben mglich ist. Darum findet die Heranziehung einer ursprnglichen berlieferung nur bei den hervorragenderen Ereignissen statt, und um die bersicht zu erleichtern und eine schnelle kursorische Lektre zu ermglichen, wird der Schler auf die zu beachtenden Punkte hingewiesen, so da er im stnde ist, nachdem er die betreffenden Schriftstellerpartieen durch-gelesen, mit Hilfe der Anmerkungen ohne Mhe eine zusammenhngende Darstellung des Gelesenen zu geben. Wer mit der Methode einverstanden ist, wird der die Auswahl der Quellenstellen nicht mit^mir rechten wollen. Ich habe mich in dieser Be-ziehung mglichst an die von Herbst und Baumeister getroffene Zusammenstellung angeschlossen^) nicht, weil ich unbedingt mit allem und jedem einverstanden gewesen wre, sondern weil hier eine bewhrte Sammlung fertig vorlag, die dasselbe Ziel im Auge hat, wie ich. Selbstverstndlich kann mein Abri aber auch ohne obligatorischen Besitz des genannten Quellenbuches gebraucht werden, weil die angezogenen Belge nur den in den Hnden der Schler befindlichen Schriftstellern ent-nommen sind. i) Quellenbuch zur alten Geschichte fr obere Gymnasialklassen von Herbst und Baumeister (rmische Geschichte von Weidner). Leipzig, B. G. Teubner.

4. Abriß der Geschichte des Altertums - S. VII

1882 - Braunschweig : Vieweg
Vorwort. vii Noch in einem zweiten Punkte bedarf die Anlage dieses Buches einer Rechtfertigung: das ist die Bercksichtigung auch der orientalischen Kultur-Vlker. Ich habe hier die schon von Assmann gebotene Grundlage bei-behalten und die nachstehenden Zeilen gelten mutatis mutandis auch den beiden folgenden Abteilungen des Abrisses. Es ist ja klar, da die dem Geschichtsunterricht zu widmende Zeit bei weitem nicht ausreicht, auch nur smtliche Partieen der griechischen und rmischen Geschichte gleichmig ein-gehend zu behandeln, geschweige denn, in der orientalischen Geschichte auch nur das Wesentlichste zu besprechen. Ich wrde schon den Versuch fr verkehrt halten. Die Geschichtsstunden haben in den oberen Klassen die Aufgabe, neben der Befestigung der allernotwendigsten Daten, die ich auf ein Minimum beschrnken mchte; und neben der Erklrung der staatsrechtlichen Verhltnisse das Interesse der jungen Leute anzuregen: nur wo das Interesse lebendig geworden ist, kann man darauf rechnen, auch das Verstndnis historischer Thatsachen zu erschlieen. Das ist aber bei der knapp gemessenen Zeit nur mglich, wenn der Lehrer einzelne Partieen ausfhrlich bespricht und zum vollen geistigen Besitz bringt, in anderen sich auf die Fingerzeige zum Verstndnis beschrnkt, noch andere der Privat-thtigkeit der Schler ganz berlt. Das Gegenteil: gleichmige Durchnahme aller Partieen der Geschichte wrde gleichbedeutend werden mit Oberflchlichkeit und mu, wo sie beliebt wird, das Interesse abstumpfen. Der Unterricht also kann nicht vollstndig sein (der Ausdruck wird nach dem Vorangeschickten nicht zu mideuten sein); wohl aber mu das in der Hand des Schlers befindliche Lehrbuch die Mglichkeit bieten, sich auch der Gebiete der menschheitlichen Entwickelung zu orientieren, die vielleicht nur gelegentlich einmal im Unterricht oder bei der Lektre gestreift werden und deren Kenntnis doch fr den Gebildeten eine notwendige Voraussetzung ist. Schon der Schler soll sich bewut bleiben, da die Thaten und Zustnde des griechischen und' rmischen Volkes, die er genauer kennen lernt, nicht schon die Geschichte bilden; da sie vielmehr nur ein Teil der Bausteine sind, aus denen sich die menschheitliche Entwickelung fortschreitend zusammensetzt. Und das ist der Punkt, in dem ich von dem dritten hervorragenden, selbstndige Wege wandelnden Lehrbuch der Geschichte ab-weiche, von den so viel gebrauchten Herbstschen Hilfsbchern. Was diese auszeichnet: die treffliche Auswahl und klare Gliederung des Stoffes, die weise Beschrnkung des in der Schule zu Behandelnden das, meine ich, mu vielmehr der Einsicht und Geschicklichkeit eines jeden Lehrers in den oberen Klassen vertrauensvoll berlassen werden. Wo bleibt sonst die Freiheit der Bewegung, wo die Originalitt der Auffassung, wo die

5. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 5

1882 - Braunschweig : Vieweg
Geschichte des Altertums. Erste Periode bis 3000 v. Chr. Vorgeschichtliche Zeit. . 7. Die Geschichte belehrt uns nicht der die Anfnge des Menschen-geschlechts. Unter den Religionsurkunden, welche Lehren darber in mehr oder minder dichterischer Einkleidung enthalten, behauptet die Bibel den ersten Platz. Die wissenschaftliche Erforschung des Znstandes der Menschheit vor ihrem Eintreten in die urkundlich berlieferte Geschichte ist Gegenstand einer eigenen, erst in den letzten Jahrzehnten begrndeten Wissenschaft, der Palontologie. Man hat die Spuren des Menschen bis in die Tertirschicht unserer Erde nachweisen zu knnen geglaubt, also bis weit vor die furchtbaren Um-wlzuugeu, welche der Oberflche der Erde ihre heutige Gestalt gegeben haben. Seitdem aber lt sich die Kulturentwickelung der Menschheit an den aus-gegrabenen berresten ihrer Wohnungen, Gertschaften, Waffen immer deutlicher verfolgen. Nachdem man erst angefangen hat, zu suchen, haben sich solche Spuren berall auf der ganzen Erde gefunden. . 8. Man unterscheidet nach dem Material, welches ans den verschiedenen Stufen der Entwicklung zur Anfertigung der notwendigsten Gertschaften verwandt wurde, ein Steinzeitalter, ein Broncezeitalter, und ein Eisenzeitalter. Natrlich geben diese Bezeichnungen nur allgemeine, groe Entwickelungs-Perioden an, die vielfach in einander bergreifen, auch nicht etwa bei allen Vlkern zu derselben Zeit eingetreten sind. Die ltesten menschlichen Spuren finden sich nur in Gebirgs- und Erdhhlen. Erst in verhltnismig spter Zeit beginnen die Menschen knstliche Wohnungen zu bauen. Das geschah namentlich in der Niederung; und zwar zum Schutz teils gegen wilde Tiere, teils gegen berschwemmungen auf Pfahlrosten, an flachen See- und Fluufern oft mitten im Wasser. Die Bewohner der Pfahlbauten trieben bereits Ackerbau, Viehzucht und verstanden

6. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 7

1882 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 7 nomadische Eroberervlker hervorgegangen sind (Vlkerquelle"). Zwischen den hchsten Gebirgen, im Sdrande liegt Tbet, von einem frommen, sried- lichen Volke bewohnt. 2. Tnran, flaches Tiefland am Westabhange des inneren Hochasiens, bis zum kaspischen Meere; da die Steppe durch Brunnen und Kanle leicht in fruchtbares Ackerland verwandelt werden kann, ist hier ein bestndiger Kampf-platz der Nomaden und Ackerbauer. 3. Sibirien, ein kaltes Tiefland vom Nordabhange Hochasiens bis zum Eismeere; erst spter bevlkert und grtenteils nur schwer zu kultivieren. 4. Das Amurland, ein Gebirgsland mit Flnthlern, die sich zum groen Ocean hinabsenken; Heimat von Eroberern (wie der Mandschu in China). 5. China, ein abgeschlossenes Tiefland, am gelben und blauen Flu, die am groen Ocean eine weite, fruchtbare Ebene gebildet haben; alter Kultur-staat, fters von den benachbarten Hochlndern aus unterworfen. 6. Japan, ein gebirgiges Inselreich, durch Strme und Klippen abge-, sperrt; selbstndige Kraftentwickelung. 7. Hinter-Jnd ien, eine Halbinsel, die durch mehrere von Norden nach Sden streichende Kettengebirge geteilt ist; zwischen diesen Gebirgen finden sich mchtige Stromthler mit ppiger Fruchtbarkeit, die, streng von einander abgeschieden, jedes selbstndig sich entwickelt haben. 8. Vorder-Jndien bildet im Norden am Fue des hohen Himalaya eine fruchtbare Tiefebene (am Indus und Ganges); die sdliche Halbinsel (das Dreieck Dekan) ein Hochland. Reichtum an wertvollen Produkten und auf der Westkste an trefflichen Hfen; altes Kultur- und Welthandelsland. .12. B. West-Asien besteht aus mehreren Hochlndern, zwischen welche sich ein einziges Tiefland (am Enphrat und Tigris) lagert. Vom Himalaya im Sdrande des stlichen Hochasiens bildet das Hindukusch das bergangsglied zu dem vielfach unterbrochenen Nordrand des westlich angrenzen-den Iran. 1. Per sie n oder Iran, ein Hochland, das von rauhen Gebirgsrndern umgeben ist, mit fruchtbaren Flachlandsstrecken und Thlern, im Sdwesten dagegen trockenem, baumlosem, zum Teil mit Sandwsten erflltem Boden im Innern, dessen Einfrmigkeit von wenigen Oasen unterbrochen wird. Land des Lichts, im Gegensatz zu Turan, dem Lande der Finsternis und ruberischer Nomaden. 2. Armenien, ein Hochland, noch hher als Iran, liegt an dessen Nordwestwinkel und geht westlich in Kleinasien wie nrdlich in die Lnder des Kaukasus der; ein Land der Passage". 3. Klein-Asien, die westliche Halbinsel von Asien, ein Hochland mit schwer passierbaren Randgebirgen, aber fruchtbaren Abhngen am Archipelagus, die nach Klima und Bewsserung mehr zu den gegenber liegenden europischen Gestaden gehren, als zum kalten wenig bewsserten Innern; daher nahe Ver-bindung mit Europa, insbesondere mit Griechenland.

7. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 9

1882 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 1. Indien. 9 Pendschab) bis 1300 allmhlich an den Ganges vor, indem sie die Urbevlkerung 1300 vertreiben oder unterjochen. Diese Kmpfe führen ein Heroenzeitalter herauf, das in den beiden groen Heldengedichten Mahabharata und Ramajana besungen wird. Erst unter den Natureiumssen der Gangeslnder bildet sich der Volkscharakter der Inder aus. Hier erst gestaltet sich unter der Herrschaft der Religion das Kastenwesen^) (während die Erobe-rungen der Inder sich der das Dekan verbreiten, bis Ceylon um 800). 800 1. Die Familien, welche die traditionellen Gebete der Bedas durch Missionen verbreiten, begrnden eine herrschende Priesterkaste, welche durch Ausbildung der Lehre vom Brama sich eine immer hhere Stellung sicherte, die Bramanen, priesterliche Gelehrte. 2. Die Kriegerkaste (Kschatryas) scheint sich vorzglich nur an der den Angriffen am meisten ausgesetzten Nord-Westseite Indiens 2) zu hherer Bedeutung erhoben zu haben (Reste derselben sind die Mahratten, Sikhs 2c.). 3. Ackerbauer (Vaisyas) wie Handels-lente und Gewerbetreibende gehrten gleichfalls dem Eroberervolke an, wogegen 4. die Sudras (die dienende Klasse, Handarbeiter zc.) aus den dunkelfarbigen Ureinwohnern bestehen, soweit sie sich gutwillig unterworfen und bramanische Sprache und Religion angenommen haben. 5. Ganz auerhalb der Kasten, daher vllig rechtlos, stehen die Parias, die Nachkommen jener Ureinwohner, welche den Eroberern Widerstand leisteten und mit Gewalt zur Unterwerfung gezwungen wurden. .16. Die Religion, ursprnglich ein einfacher Kultus, wurde allmh-lich durch eine ausgebildete Hierarchie gesttzt. So wurde sie um so mehr zur Grundlage des ganzen indischen Lebens, da die berwltigende Macht der Natur (hohe Gebirge, Riesenstrme, wie die groartige Pflanzen- und Tier-welt), bei welcher doch der Lebensunterhalt ohne mhsamen Kamps gesichert war, vor allem Gefhl und Phantasie in Anspruch nahm und ein beschauliches Berleben frderte. Tiefsinnige Priesterforschung verdrngte den frheren Naturdienst und die Verehrung des Heldengottes Jndra (d. i. ursprnglich der hohe Himmel mit der Sonne und dem Donner) durch die Lehre von Einem geistigen Urwesen (Atma?, Weltseele, Brama d. i. das Gttliche); erst spter wurde dieses unter dem rckwirkenden Einflu des Buddhismus in den Gott-heiten Brama (Schpfer), Wifchnu (Erhalter), Schiwa (Zerstrer) als Dreifaltigkeit (Trimurti) dargestellt (s. u.) und nebst vielen Untergttern nach den genauesten Vorschriften verehrt. Das vornehmste Sittengebot war: Herr der Sinne zu sein!" Die alte Lehre von der Fortdauer der Seele wurde 1) Das Wort ist portugiesischen Ursprungs; die Inder selbst nennen die Kaste varaa Farbe. 2) Hier ist der. groe asiatische Hochlandsgrtel bis auf 60 Meilen zusammengeschnrt. Uber den Hindukusch fhrt der Bamianpa und in der Lcke zwischen dem Hindukusch und dem steilen Ostrande Irans bildet das Thal des Kabul-flusses vom Innern des Kontinents aus das einzige Eingangsthor nach Indien. Die Arier, die Perserknige, Alexander d. Gr., Tamerlan, Baber sind hier nach Indien eingedrungen.

8. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 15

1882 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 4. Babylonien. Assyrien. 15 alter Assyriens ist personifiziert in der Geschichte der Knigin Semiramis, einem Abbild der hchsten Gttin, die gleichzeitig durch herrliche Schnheit und unwiderstehliche Anmut, wie durch kriegerische Tapferkeit und mnnliche That-kraft geschmckt ist. Wie die ausgegrabenen Bildwerke zeigen, war auch die assyrische Kultur hoch entwickelt. Die Religion ist die der brigen semitischen Völker: sie verehren Assarak (Bel) und den diesem nahe verwandten S andon, sowie die Mylitta als oberste Gottheiten. .27. Um 950 wurde die allmhlich im Genu erschlaffte Dynastie ge- 950 strzt; eine neue Reihe von krftigen Herrschern bestieg nach einander den Thron und hob das gesunkene Ansehen des Reiches wieder. Ihre Eroberungszge richten sich hauptschlich nach Westen; daneben bedarf es freilich einer nachdrcklichen kriegerischen Thtigkeit, um die abhngigen Provinzen und Vlkerschaften in Gehorsam zu halten. Sardana pal I. (um 900) begrndete die Herrschaft 900 Assyriens in Cilicien und erhob von den reichen Handelsstdten der syrischen Kste Tribut;, seine nchsten Nachfolger gewannen ganz Mesopotamien und vernichteten die kleineren Staaten am mittleren Lauf des Euphrat. Tiglat Pilefar Ii. (um 740) erhielt schweren Tribut vom Reiche Israel und fhrte 740 einen Teil der Einwohner aus ihren Sitzen fort. Er unterwarf Damaskus und nahm die Huldigung des Reiches Inda entgegen; fein Nachfolger Salmanassar Iv. (um 725) eroberte die Städte Phniciens und zerstrte das Reich Israel, 725 welches im Vertrauen auf gyptische Hlfe durch einen Aufstand die assyrische Herrschaft abzuschtteln suchte, und fhrte den grten Teil des Volkes aus dem Lande, um sie in den stlichen Gebieten des Reiches anzusiedeln. Ein Ver-such Sanh eribs (seit 705), dem Reiche Juda dasselbe Schicksal zu bereiten 705 und gypten anzugreifen, milang, weil eine Seuche das assyrische Heer vernichtete. Er hielt das bereits wankende Reich noch mit krftiger Hand. Schon einmal hatten unter ihm die Med er und Babylonier den Versuch ge-macht, die Herrschaft der Assyrier wieder abzuschtteln; jene behaupteten seitdem ihre Freiheit, die Babylonier aber wurden von Sanheribs Sohn Assarh ad don (um 675) wieder unterworfen. Glcklicher war zur Zeit des Knigs Sar- 675 danapal (Sarakos) der assyrische Statthalter in Babylon, Nabopolasar, der sich, gesttzt auf König Kyaxares von Medien, fr unabhngig erklrte. Lngst drohte von den Medern her dem Reiche der Untergang. Phraortes, der zweite König von Medien (um 640), hatte, nachdem er ganz Iran unter- 640 warfen, bei einem Einfall in Assyrien seinen Tod gefunden. Sein Sohn Kyaxares wurde an der Eroberung Ninives, das er schon belagerte, nur durch die Skythen gehindert, die gerade damals vom kaspifchen Meere her der Medien und ganz Kleinasien bis nach gypten hin hereinbrachen. Nachdem die wilden Horden teils wieder abgezogen, zum greren Teil aber in Medien vernichtet waren, verbndeten sich Nabopolasar und Kyazcares zum Sturze der assyrischen Herrschaft. Drei Jahre lang wurde König Assur-idil-ili be-lagert; endlich fiel das stolze Ninive im Jahre 607. Die Eroberer teilten 607 sich das Reich in der Art, da der Tigris die beiderseitige Grenze wurde. .28. An Ninives Stelle trat nun wieder Babylon als Sitz eines

9. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 16

1882 - Braunschweig : Vieweg
16 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. mchtigen Reiches, welches unter Nabopolasars Sohn Nebucadnezar sehr bald Uber ganz Vorder-Asien sich ausdehnte. .29. Nebucadnezar gehrt zu den bedeutendsten Fürsten des Orients. Nicht so sehr durch Eroberungen, wie alle seine Vorgnger, als durch Sorge fr die innere Befestigung des Reiches, fr Hebung der Fruchtbarkeit des Bodens und des Wohlstandes der Einwohner, hat er Babylon stark und gewaltig ge-macht. Eine Reihe der groartigsten Bauten wurde von ihm ausgefhrt; namentlich wurde das alte Kanalsystem nach allen Richtungen erweitert und so nicht nur fr Handel und Verkehr leichtere Bahn geschaffen, sondern auch der ganze Boden des Landes bis in die kleinsten Winkel hinein bewssert und in einen blhenden Garten umgewandelt. Die greren Kanle (vor allem der Nahar Malka, der Knigskanal), die Euphrat und Tigris verbanden und deren Wassermasien, wie die der Hauptstrme selbst, durch Schleusen und Reservoirs beliebig gestaut werden konnten, boten zugleich ein schwer zu ber-windendes Hindernis fr von Norden her einbrechende feindliche Heere, so da das Land rund herum von breiten Wasserlufen umschlossen war. Auerdem zog Nebucadnezar zur Deckung des Stammlandes eine Mauer vom Euphrat zum Tigris hinber, die medische Mauer von den Griechen genannt (Haupt-schlich den Angriffen der Meder zu begegnen, war ihr Zweck). Endlich ward die Hauptstadt selbst durch die groartigsten Turm- und Manerbauten fast uneinnehmbar gemacht. Auch Nebucaduezars Kriegsthateu dienen nur der Sicherung des Reiches nach auen. Noch zu Lebzeiten seines Vaters hatte er durch einen glnzenden Sieg bei Karchemis (Circesium) den gyptischen König Necho, der im Lause von drei Jahren ganz Syrien und Phnicien unterworfen hatte und seine Macht immer weiter nach Norden auszubreiten suchte, in seine alten Grenzen zurck- 605 gewiesen (605). Damals empfing er die Huldigung des Reiches Juda. Doch war dieselbe wenig ernstlich gemeint: fortwhrend wurden verrterische Ver-bindungen zwischen Jerusalem und gypten angeknpft, foda Nebucadnezar, nachdem er wiederholt Milde gebt, am Ende den letzten Rest des jdischen Reiches zerstrte. Auch die reichen phnicischen Handelsstdte wurden bezwungen und zu babylonischen Hafenpltzen gemacht. 561 Nebucadnezar starb 561; seine Nachfolger verkamen in ppiger Schwelgerei. 555 Im Jahre 555, als von Osten her das neue Perserreich Gefahr drohte, wurde Nabonetns, einer der Groen des Reiches, auf den Thron erhoben. Unter ihm erlag aber Babylon. Die Hauptstadt hat den Fall des Reiches berlebt; sie blieb die grte und glnzendste Stadt des Altertums. 5. Phnicien. 2000 30. Die semitischen Phnicier waren schon um 2000 das wichtigste Handelsvolk des Altertums geworden, da ihr Land so an der Kste des Mittel-meers lag, da sie die Waaren des reichen Indiens am leichtesten nach dem

10. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 18

1882 - Braunschweig : Vieweg
18 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. pelasgischen Vlkern die Besahrnng des Archipels unbequemer gemacht hatte, sahen sich die Phnicier gentigt, fernere Bezugsquellen aufzusuchen. So .kamen sie nach...Spanien, wo sie Silber fanden, und weiter durch die Meer-enge von Gibraltar (Sulen des Herkules-Melkart) bis nach England, wo sie von den Szilly-Jnseln und Cornwallis ihr Zinn holten. Auch mit der Ostsee traten sie, wenn auch wohl nur in mittelbare Verbindung, da der Bernstein (Elektron) von den preuischen Ksten bereits durch Tauschhandel zu den normannischen Inseln gelangte. Der khne Unternehmungsgeist des Volkes ist um so mehr zu bewundern, als die Schisfahrt im ganzen Altertum immer nur Kstenfahrt blieb. Der Handel mit Indien wurde zuerst durch arabische Karawanen und durch babylonische Schiffahrt vermittelt. Aus Indien be-kamen sie die allgemein begehrten Gewrze (Zimmet, Pfeffer), aus Cypern Kupfer, ans Arabien Weihrauch, der den alten Vlkern bei den Opfern unentbehrlich war, aus Armenien Pferde, aus Palstina Getreide und Wein; gegen letzteren tauschten sie in gypten baumwollene Zeuge oder in Notjahren Getreide ein. In Verbindung mit Salomo knpften sie (König Hiram von Tyrns) einen Handel der das rote Meer unmittelbar mit Ophir" d. i. Indien an, wo sie Gold und Elfenbein, Pfaueu und Affen eintauschten. Die alte Nachricht Herodots, da unter König Necho von gypten phnicische Seeleute vom roten Meere aus die Umschiffung Afrikas vollendeten, wird jetzt als vllig glaubwrdig anerkannt. . 32. Der Reichtum der Phnicier lockte die auswrtigen Eroberer an; von dem assyrischen Salmanassar zogen sich die Tyrier auf eine Insel zurck; das dort aufblhende Neu-Tyrus wurde von Nebucaduezar vergeblich belagert, spter von Alexander d. Gr. zerstrt. Dex^Handel. derhhnicier, der schon seit jenen frheren Angriffen gesunken war, zog sich dann nach Alexandrien. Die Phnicier sollen die Buchstabenschrift (zu denen die babylonische Keilschrift die Vorbereitung war) den Griechen mitgeteilt haben. Ihre Haupt-gottheiten Baal (Moloch) und As che ra (Astarte) entsprechen den babylonischen Bel und Mylitta. Die Religion schritt aber bei ihnen von Naturverehrung zur Anbetung von Kulturgttern fort. Melkart, ursprnglich Sonnengott, wurde, weil die Verbreitung hherer Bildung in den (von Osten nach Westen vorschreitenden) Kolonieen an seinen Dienst geknpft ward, auch als Stdte-gruder und Verbreiter der Kultur verehrt. Die Phnicier huldigten jedoch fortwhrend rohem Aberglauben und brachten dem Baal-Moloch selbst Kinder zum Opfer. 6. Palstina. .33. Kanaan d. i. das Niederlande) oder Palstina (von den Griechen nach den Philistern, dem kriegerischen Grenzvolke gegen gypten hin, i) Der Name, ursprnglich nur vom Kstengebiet geltend, wurde von den Hebrern auch auf das Gebirgsland bis zum Jordan ausgedehnt.
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